An diesem Abend im Maschinenhaus sorgten Stay Homas für eine Atmosphäre, die schwerer in Worte zu fassen ist als manche Bühne zu bebildern vermag – leicht, verspielt, plötzlich zutiefst berührend. Die Trio-Performance wirkte wie ein heimliches Bassline-Flüstern in einer intimen Club-Show, obwohl der Saal durchaus gefüllt war.
Die orchestrale Unaufgeregtheit war bezeichnend: Gitarrenklänge, die sich mit mehrstimmigem Gesang webten, sorgten für ein Gefühl, als kenne man die Songs schon ewig – obwohl viele erst wenige Monate alt waren. Ein Hauch Sommer, eingefroren im Berliner Spätherbst.
Das Publikum schien überrascht: Statt ausgelassener Crowd-Energie fand sich eher eine gespannte Ruhe, die bei sanften Refrains verstummte und bei warmen Harmonien leise mitsummte. Kein Konsum, keine Mitklatsch-Show, sondern ein begehbares Sound-Poesie-Geflecht, das sich sachte im Raum verteilte.
Am Ende blieb ein kollektives Lächeln: Stay Homas hatten an diesem Dienstagabend gezeigt, dass weniger manchmal mehr ist – weniger Pyrotechnik, weniger Effekte, dafür maximale Wirkung. Rein in die Ohren, dann ab ins Herz.