Ein Abend so dunkel wie die Nebengassen rund um das SO36 – Cradle of Filth lieferten hier keine gewöhnliche Metal-Show, sondern ein eisernes Ritual in Klang und Bild. Die kleine, legendäre Location stand Kopf, als die Wilden des Blackened-Symphonic-Metal sich die Bühne eroberten.
Bekannt wurde das Konzert über die offiziell bestätigte Setlist: Die Band startete mit einem Tape-Intro, bevor es sofort in brutale Intensität überging – Existential Terror, Saffron's Curse, The Forest Whispers My Name, She Is a Fire, Malignant Perfection, Summer Dying Fast und Heartbreak and Séance wurden durchgezogen, bis die Show wegen einer Krankheit der Band abrupt endete. Kein Pardon, keine Zugabe – ein Abend, kurz und doch enorm verdichtet. devolutionmagazine.co.uk+7setlist.fm+7setlist.fm+7
Atmosphärisch erzeugte kaum ein Detail so viel Eindringlichkeit wie dieser abrupt geschnittene Songblock. Kein nennenswerter Bühnenüberbau, keine großen Assistenzen – nur Cradle of Filth in ihrem Element, gefangen im Moment. Die Maske von Dani Filth, der Schrei, die Eingewobenheit von Keyboards, Gitarren und Pathos – alles wirkte wie ein filmischer Albtraum in Echtzeit, unmittelbar, kompromisslos.
Das Publikum, sichtbar mitgerissen, reagierte mit gespannter Stille und einem Cocktail aus Anspannung und Verehrung. Kein Moshpit, kein Feiermodus. Hier war der Raum Teil eines dunklen Schwurs – mit jedem Ton tiefere Schatten ziehend.
Unterm Strich: Ein kurzer, aber unverblümter Auftritt, der klar zeigte, was Cradle of Filth verkörpern — dunklen Überschuss, ungefiltert. Kein vollgepacktes Set, aber eine Performance, die hängen bleibt – roh, knapp und dennoch episch. Mission erfüllt.