Ein Abend wie aus einem Gothic-Roman: Hell Boulevard brachte das Waschhaus in Potsdam zum Beben — und zeigte, dass düstere Eleganz und kathedraler Rock eine explosive Kombination sein können.
Die Show startete mit einem Tape-Intro, dann gab es den Live-Debüt-Hit Guillotine, gefolgt von mitreißenden Stücken wie She Just Wanna Dance, As Above So Below und Dead Valentine — sorgfältig kombiniert mit neuen Tracks wie The Monster und Bitch Next Door. Die Sets verwoben sich zu einem dramatischen Strudel, der von der akustischen Klarheit getragen und durch die Atmosphäre des Waschhauses noch intensiver wirkte.
Das Publikum stand eng an der Bühne, fast wie bei einem Ritual: keine Distanz, nur gespannte Präsenz. Das Singsang-Röcheln und der leise Gesang bei A Beautiful Ending standen im bemerkenswerten Kontrast zu den martialischen Riffs von Satan in Wonderland. Wenn der letzte Akkord bei In Black We Trust verklang, war klar — dieser Abend ließ niemanden unberührt.
Die Show war kein lautes Spektakel, sondern bewusstes Eintauchen: Hell Boulevard schufen im Waschhaus eine Performance, die tief in die Schatten reicht und dort Haltung beweist.